Fachreferat

Rückbau und Neubau von Fassaden – zirkuläres Bauen, ein Wettbewerbsvorteil für die Zukunft

Alte gedämmte Fassaden runter, neue Aussenwärmedämmung hochziehen, möglichst schnell und billig. Dieses uns allen bekannte Prinzip ist überholt und nicht zukunftsfähig.

Die Baustoffe von alten Fassaden verfügen über einen erstaunlich hohen Wert sowohl aus ökologischer wie auch aus wirtschaftlicher Sicht. 

Nicht erneuerbare Rohstoffe sind nicht unendlich verfügbar. Viele Materialien,
die wir benötigen, werden nach dem Gebrauch entsorgt. Dabei gehen wertvolle
Stoffe verloren, die man weiterverwenden oder in andere Produkte umwandeln
könnte. Dadurch würden sie sich in einem Kreislauf bewegen, statt auf geradem Weg in der Entsorgung zu landen. 

Gut gedämmte Gebäude stellen nachhaltig eine überaus hohe Energieeffizienz und gewisse Unabhängigkeit sicher. Zur Minimierung des Energieverbrauchs für
Heizung, Warmwasser und Lüftung können Gebäude im Bestand energetisch fit gemacht werden, indem beispielsweise die Aussen-, Dach- und Perimeterdämmung
sowie die Fenster modernisiert werden. Eine energetische Erneuerung ist eine lohnende Investition, um langfristig Energie einzusparen und nachhaltig zum Klimaschutz beizutragen. Wer also seine Immobilie energetisch modernisiert, tut nicht nur etwas, um den eigenen Energiebedarf zu senken, sondern handelt auch
nachhaltig für die Gemeinschaft.

Seit der Mensch baut, zumindest gilt dies bis zur Nachkriegszeit, war es so, dass nicht mehr verwendete, aber bereits genutzte Baustoffe immer und immer wieder zum Einsatz kamen und somit fest im Stoffkreislauf eingebunden waren. Erst die industrialisierte Herstellung von Baustoffen, deren hohe Verfügbarkeit und deren Preiszerfall ermöglichten einen Paradigmenwechsel vom zirkulären wertvollen Baustoff hin zum Konsumgut der Wegwerfgesellschaft.

Um die starke Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffherstellern zu minimieren, sucht und entwickelt swisspor ständig zielführende Alternativen. Eine dieser Alternativen besteht darin, Produktionsabfälle aus den 13 Schweizer Betrieben zu sammeln, aufzubereiten und wiederum dem Herstellungsprozess von Baustoffen zuzuführen. Diese Technologiefähigkeit bringt gleich zwei positive Effekte: Einerseits werden keine Produktionsabfälle mehr in der KVA thermisch verwertet, dadurch
entfallen völlig unnötige CO2-Emissionen, und andererseits reduziert sich der ausländische Rohstoffanteil. Speziell die Produktionsabfälle von thermoplastischen
Kunststoffen wie EPS und XPS verfügen über ein ausserordentlich hohes Stoffkreislaufpotenzial. 

Dank des Technologievorsprungs der swisspor oder besser gesagt aufgrund der Fähigkeit, mit thermoplastischen Produktionsabfällen den Stoffkreislauf von swisspor
Dämmstoffen zu schliessen, ergeben sich neue Möglichkeiten zur Rohstoffbeschaffung entlang des ganzen Gebäudelebenszyklus.

Erfahren Sie mehr dazu am 10. Februar 2023 von Herrn Christian Röthenmund beim Fachreferat über zirkulären Bauen. 


Referent*innen (1)

Christian Röthenmund

Christian Röthenmund

Director Business Development